Warum in die Ferne schweifen…

…wenn das Gute liegt so nah? Das hat schon der gute Goethe gewusst und dieses Wochenende befolge ich diesen Rat. Bin ich im letzten halben Jahr durch den gesamten Osten der USA geturnt, so hab ich es noch nicht oft in die nähere Umgebung geschafft. Diese nähere Umgebung ist neben Greenville (wo ich schon öfters war) das kleine Städtchen Clemson. Nicht nur dass mein Arbeitsplatz auf einem Außenposten der Clemson University (ICAR (der Fahrzeugtechnikcampus)) liegt, sondern auch einer meiner besten Arbeitskollegen, der Globetrotter-Spanier Ignacio, studiert und wohnt in Clemson.

Also – auf geht es den Arbeitskollegen besuchen! Im Laufe der Woche entwickelt sich der Trip auch mehr und mehr zum Abteilungsausflug. Letzenendes fahre ich mit 3 Amis aus dem ITRC sowie einem deutschen Kollegen Freitags gen Clemson. Dort erwartet uns Ignacio mit seinen partyfreudigen Kommilitonen, sowie eine kleine aber feine Barmeile. Aus mehr als Barmeile und der Universität besteht das Städtchen allerdings nicht 😉

Trotzdem ein sehr lustiger Trip und ein erster und letzter Abstecher in die lokale Studentenszene.

Fotos: http://www.ipernity.com/doc/hofherr/album/239778 

Samstag nüchtern wir dann noch gediegen am Pool aus.

Abends bekomme ich noch eine interessante Einladung: „Komm doch morgen mit in die Kirche! Presbytarian“. – „Hmm – warum eigentlich nicht. Dann kann ich wenigstens sagen ich war im „Bible Belt“ mal in einer Kirche.“ Ok – am nächsten Morgen stehe ich um halb 11 vor einer „Kirche“, in die über 1000 Leute reinpassen und die einen eigenen Starbucks hat… Verkehrseinweiser erklären den Amis wie man richtig parkt bevor diese dann, in kurzer Hose und FlipFlops, sich in die Kirche begeben.

In den Südstaaten erwarte ich eigentlich ein brennendes Kreuz und fanatische Christen, aber weit gefehlt. Statt eines Kreuzes hängen in der Kirche fünf gigantische Leinwände, auf denen das gesamte Spektakel, welches sich auf einer Bühne abspielt, gezeigt wird. Der Gottesdienst beginnt mit einigen rockigen Lieder über den Übermensch Gott bevor dann ein leger gekleideter „Pfarrer“ über Männerfantasien und Seitensprünge referiert (am amerikanischen Vatertag möchte die Kirche den Männern ins Gewissen reden). In die Zeremonie werden immer kleine Videobeiträge über sonstige Themen eingestreut.

Kommt man nicht aus dem Bett kann man sich unter http://www.brookwoodchurch.org/ den ganzen Gottesdienst auch im Nachhinein noch reinziehen (ich war bei „Faithfulness“)…

Alles in allem eine sehr merkwürdige Interpretation von Kirche – würde man alle kirchlichen Themen durch Apple-Produkte ersetzen – man wäre auf einer Steve Jobs Keynote…haha. Es war wenigstens nicht so ätzend langweilig wie in Deutschland, aber hingehen tu ich auch nich mehr…

Stimmung: Am Freitag ist Abschiedsparty ;-(

Wetter: Heiß, heißer, South Carolina

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