Rockavaria in München

Als etablierter Festivalgänger freue ich mich schon seit einem halben Jahr auf die Erstauflage des „Rockavaria“ um die Ecke im Olympiapark. Nun ist das Festival auch schon wieder vorbei und alles in allem wurden meine Erwartungen erfüllt. Grillen, Bier, Metal und Sommerfeeling – im Prinzip alles was ein normales Festival ausmacht nur ohne Anreise und „sauberer“. Entspannt.

Gebrandete Becher gab’s schonmal…

Trotzdem versuche ich mich mal an einem detaillierteren Fazit.

Infrastruktur
Der Olympiapark ist natürlich super für Großveranstaltungen aller Art und auch ein großes Festival lässt sich gut ausrichten. An- und Abreise klappt dank der Stadt München auch mit der U-Bahn gut und das Fahrrad kann ich getrost stehen lassen. Das Konzept des Geländes ist noch verbesserungswürdig – warum ist das Gelände für alle offen, sodass theoretisch jeder Münchner Jogger durchlaufen kann – unnötig vor allem weil deswegen vor jedem Veranstaltungsort die Bändchen kontrolliert werden müssen. Thema Veranstaltungsorte: Halle super vom Sound her, Olympiastadion hallt ganz schön, Theatron immer wegen Überfüllung geschlossen und falsche Bandauswahl für ein Amphietheater. Soviel dazu.
Essen und Trinken gab es genug auch wenn 4,50 für ein Helles doch ordentlich sind. Immerhin war der Service sehr flott und hat die Becher gut voll. Und Münchner Biere ist auf einem Festival auch generell zu begrüßen.

Chillen ging gut auf dem Olympiagelände

Festivalfeeling
Kein Campen, geduschte Bayern, geteerte Flächen überall – nein das Rockavaria ist wirklich anders und kein Festival im klassischen Sinn.
Auch wenn das Anstehen im Autokorso entfällt – es fehlt einfach der ganze Spaß den man auf dem Campingplatz hat und der Reiz, einfach mal „rumzusiffen“… Im Campingstuhl auf dem Balkon grillen kann das leider nicht ersetzen. Das Festival ist neu und hat komischerweise auch noch keinerlei Sponsoren – erst auf dem Rockavaria ist mir aufgefallen, wie kommerzialisiert doch andere Festivals sind. Keine „Ficken“ Schilder, kein Metalmarkt oder wenigstens EMP, NuclearBlast oder sonstige Merchstände, keine Werbung für neue Alben oder die Metalcruise auf den Videoleinwänden und viele ungebrandete Becher. Einseits herrlich unkommerziell aber irgendwie gehört das doch auch irgendwie dazu…
Dazu kam, dass das abwechslungsreiche Lineup leider dazu geführt hat, dass zwischen Kuttenträgern und Killernieten viel zu viele Pop-Fans waren. Somit war das Festival eben kein Rock-/Metal-Familientreffen sondern eher ein bunte Mischung. Wobei viele Festivals á la Rock am Ring genauso aufgestellt sind.

Alles so sauber hier…

Musik
Die Musikauswahl war generell gut, allerdings waren mir manche Überschneidungen und Abfolgen der Running Order ein Rätsel. Warum lässt man zwischen den Metallegenden „Testament“, „Kreator“ und „Metallica“ eine Band „Faith No More“ spielen? Hier gibt es ungefähr keine Überschneidungen was das Publikum angeht. Schade. Und alle Hard- Metal- und Deathcorebands im Theatron ohne Circle-Pit-, Wall-of-Death- oder Moshpit-Möglichkeiten auftreten zu lassen muss mal einer verstehen…
Trotzdem gab es einige Konzerte, die mir in Erinnerung bleiben werden. Limp Bizkit, Five Finger Death Punch, Judas Priest und Airbourne wäre schade gewesen zu verpassen.

5FDP. Wahnsinn.

KISS

Fazit
Der Anfang ist gemacht – wenn die Kinderkrankheiten beseitigt werden und nächstes Jahr vielleicht doch gezeltet werden darf, freue ich mich auch wieder auf 2016!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.