Washington

01/14 – 01/17/2011

Washington!
Relativ kurzfristig entscheiden wir uns das lange Wochenende (Montag ist Martin-Luther-King-Day) zu nutzen und mit einigen anderen Praktikanten nach Washington gefahren. Den, fuer US-Verhaeltnisse, Katzensprung von 8 Stunden Fahrt treten wir Freitag Mittag an. Nach der obligatorischen Burger-Pause zur Abendzeit erreichen wir gegen 24 Uhr die US-Hauptstadt, die menschenleer ist, denn Freitag Abend sind alle Beamten schon zuhause und die Studenten sind noch nicht auf der Piste. Uns kommt das ganz gelegen denn ohne Navigationssystem muessen wir uns mit der Strassenkarte begnuegen… Nachdem wir unsere beiden Mitfahrer (die nicht im Hotel sondern in einer 10qm Studentenbude uebernachten) rausgeworfen haben, gehts weiter ins Hotel. Holiday Inn Capital – 3 Sterne, Fernseher und KingSize Betten – passt. Nachdem der Schlachtplan fuers Parken (das gut organisiert sein will) gemacht ist, fallen wir ins Bett.

Samstag steht die obligatorische Sightseeing-Tour an. Freundlicherweise hat der Stadtplaner alle Sehenswuerdigkeiten und Museum auf einen Haufen gepackt (National Mall), sodass wir einfach drauf loslaufen koennen. Im Capitol koennen wir direkt an einer Fuehrung teilnehmen. Imposantes Gebaeude und insgesamt sehr beeindruckend.

Anschliessend laufen wir durch einen Gang in die angrenzende Bibliothek. Der Lesesaal ist beinahe noch beeindruckender als die Kuppel des Capitols, aber nur beinahe. Die Architektur ist zwar ganz nett, wir denken aber die ganze Zeit „die haben doch einfach genommen was es schon gab und alles irgendwie verwurstet“. Richtig, denn das Capitol und die Stadt  ist gerademal knapp 200 Jahre alt. Ein interssantes stadtplanerisches Detail ist, dass die Faecherstadt Karlsruhe Vorlage gewesen sind, Washington in aehnlicher Form zu bauen (alle Strassen gehen faecherfoermig auf das Capitol zu.)

Nach der Hot White Chocolate Coffee Latte Staerkung im Starbucks nehmen wir die U-Bahn zum Arlington Friedhof. Der Friedhof war mir vorher kein Begriff ist aber ein Must-Do in Washington.

Hier werden alle Kriegsgefallenen der USA begraben.

Ebenfalls findet man die Crews der verunglueckten Space Shuttles und auch das Grab von JFK dort. Sehr beeindruckend ist, neben den tausenden weissen Kreuzen, die Graeber der unbekannten Soldaten. Diese werden 365 Tage, 24 Stunden bewacht. Den sehr zerimonellen Wachwechsel muss man sich unbedingt anschauen. Wo in Deutschland monatelang ueber ein kleines Mahnmal fuer Gefallene diskutiert wird, gibt es in den USA einen regelrechten Veteranen und Gefallenen Kult. Man moege darueber denken wie man will, aber ich fand es sehr beeindruckend.

Nach dem Friedhof statten wir noch dem guten Lincoln einen Besuch ab. Der sitzt in seinem Memorial und kann irgendwie nichts als fotografiert zu werden…

Wenn man mal was essen will, findet man selbst in den USA keinen Fast-Food-Schuppen… Ausgehungert gehn wir dann halt ins Hard-Rock-Cafe. Nix besonderes an Essen und relativ teuer, aber trotzdem oke.

Im Hotel angekommen sind die meissten so fertig, dasse nicht mehr weggehen wollen. De Kollege und ich wollen aber nicht nur rumgammeln. Die Mitfahrerkollegen sind bereits auf der Piste also nehmen wir uns ein Taxi (ist richtig guenstig hier) und fahren in die Stadt. Hier lernen wir das erste mal die US-Feierkultur kennen. Auch wenn die Clubs hier bereits um 2 Uhr schliessen, geht man trotzdem erst um 12 aus der Kneipe raus und faellt in die Clubs. Genauso machen wir es. Dort angekommen kommen wir das erste Mal in Kontakt mit einheimischen Studenten. Krass ist wie hier getanzt und getrunken wird, die Leute ansonsten aber total pruede sind.

Am naechsten Tag ist der Kollege im Eimer aber die Museen rufen. Da die alle kostenlos sind, fangen wir im „National Air and Space Museum“ an und arbeiten uns ueber das „Museum of American History“ ins „National Nature History“ Museum vor.

Alle Museen sind „ganz cool“ aber oftmals eher fuer Kinder aufbereitet. Auch werden manche Sachen nicht ganz genau genommen… Da wird bei Kriegen schonmal der Erste Weltkrieg vergessen oder ploetzlich haben die Deutschen Pearl Harbor ueberfallen… Egal – man muss alles mal gesehen haben.

Zwischendrin schauen wir uns noch den Obilisken von innen an. Ueberraschenderweise ist dieser begehbar und man kann von oben einen herrlichen Blick ueber die ganze Stadt geniessen.

Bei der abendlichen Kneipentour sind diesmal mehr Leute am Start! Gut angeheitert landen wir nach einer Collegebar am Ende in einem R&B Club. Nach einigen Minuten auf der Tanzflaeche denken wir, dass irgendwas anderst ist…Wir sind die einzigen Weissen im ganzen Club! Krass wie die Schwarzen abfeiern. Wir mittendrin kommen uns anfangs etwas komisch vor, aber alle sind super freundlich und am Ende war es echt cool am Martin-Luther-King Day mit dem Schwarzen richtig abzufeiern.

Nach der kurzen Nacht gehts am naechsten Morgen wieder zurueck in den Sueden. Als wir mit „You“ve got a problem?!“ an einer Tankstelle von der Seite angemacht werden, wissen wir das wir wieder in den Suedstaaten sind.

Jetzt steht  eine 4-Tage-Woche an. „Business as usal“ hat mich wieder.

Stimmung: Exhausted.
Location: Washington
Wetter: 9 Grad, Bewoelkt

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