Um dem amerikanischen Lebensstil gebuehrend zu begegnen leben wir das Wochenende wie der Durchschnitssuedstaatler. Nachdem wir uns Freitags bei Popcorn und Diet Cola „Sanctum“ im IMAX 3D reingezogen haben, beginnt Samstags der eigentliche Spass. Wir besuchen eine Gunshow! Nein, hier werden keine Messer geworfen oder Schwarze von Baumwollfeldern vertrieben, aber es kommt schon nah dran. Nachdem wir der amerikanischen Waffenlobby, namentlich der NRA, 5$ „spenden“ bekommen wir Einlass in die Hoehle des Loewen. Diese Hoehle ist eigentlich eine alte Fabrikhalle und randvoll mit Waffen… Es gibt alles zu kaufen und man bekommt alles verkauft. Von der halbautomatischen Handfeuerwaffe ueber antike Revolver bis hin zum Stand-MG – es gibt wirklich alles…
Nachdem wir uns intensiv mit Schrotflinten und Hinterlassenschaften es Dritten Reichs (die Suedstaatler lieben alle Deutschen – und zwar nur wegen Adolf und den Nazis…) beschaeftigt hatten, haken wir diesen To-Do-Punkt auf der Liste ab und erklaerten insgeheim alle Einheimischen fuer wahnsinnig. Nachdem wir auf der Autoauktion nebenan fast ein 75er Chevy Cabrio fuer 3000$ kaufen, machen wir uns auf zur ShootingRange.
Dort wollen wir unsere nicht-gekauften Waffen austesten. Leider hat irgendeiner beschlossen Ladenoeffnungszeiten einzufuehren, sodass wir vor verschlossenen Tueren stehen. Naja dann muss das rumgeballere halt noch warten. Die Abendplanung sieht vor, wieder als Siemens-Manager getarnt einen Club zu besuchen. Nachdem wir uns im Walmart mit Bier eingedeckt haben (und nebenbei wie der Durchschnittsamerikaner auch nur mit den Elektrobuggys durch den Markt heizen),
kommen wir im Club an. Wie es sich gehoert, begruesst uns der Clubmanager persoenlich und schmeisst erst eine Runde Bier. Da man dort am 12 sowieso sein eigenes Bier mitbringen darf, ist dies das erste und letzte Bier auf die Rechnug des Clubs.. Unsere Devise ist hier weiterhin: Zielsicheres Auftreten bei absoluter Ahnungslosigkeit. So leicht ist man hier VIP!
Um wenigstens ein bischen Dampf abzulassen, ballern wir am naechsten Tag gegenseitig mit Farbkugeln ab.
Ist Paintball in Deutschland noch als eine Art Sport angesehen, ist es in den USA ganz klar ein Kriegsspiel. Wir spielen Capture the Flag, Haeuserkampf im Nahen Osten, Haeuserkampf im Ostblock, Sturm auf die Normandie und Woodland. Macht trotzdem richtig Spass und die blauen Flecken halten sich in Grenzen.
Mit einem halben Kilo T-Bone-Steak beenden wir das Leben als Durchschnittsamerikaner Sonntag Abends.
Mehr Paintball-Fotos unter http://www.ipernity.com/doc/hofherr/album/224607