Waffengesetze…
…werden nicht zum Spaß gemacht, sondern sollen Waffen in kundige Hände geben. Das Märchen das Waffen doch das uramerikanischte sind und unbedingt zur Selbstverteidigung gebraucht werden, sollten selbst die Amis nach „Bowling for Columbine“ doch verstanden haben. Trotzdem predigt hier die NRA weiterhin das Recht zur Selbstverteidigung denn „wenn jeder eine Waffe hätte könnte man den Amokschützen ja auch zur Strecke bringen“… Unglaublich…
Umweltfreundlich
…sollte nicht nur auf jeder Plastikflasche die jetzt „mit weniger Plastik“ hergestellt wurde stehen, sondern auch mal in den Köpfen der Menschen Einzug halten. Die Resourcenverschwendung nimmt in diesem Land Formen an, die unvorstellbar sind. Warum muss man jeden kleinen Artikel an der Wal-Mart Kasse in eine eigene Tüte packen? Warum verkauft man Wasser nicht in Mehrwegflaschen, sondern grundsätzlich in winzigen Plastikflaschen? Und warum muss man überhaupt Wasser in Flaschen kaufen? Leistungsfähige Kläranlagen können auch Trinkwasser produzieren, dass nicht wie Schwimmbad schmeckt! Warum muss man ein riesen SUV in der Stadt fahren, nur weil man vllt mal „ein Boot ziehen“ muss?! Unverständlich. Aber Deutschland wird hier in den nächsten Jahren einen großen Markt haben. Spätestens wenn der Spritpreis hier europäische Dimensionen annimmt, wird man sicher mal über alternative Energien oder einfachste Dinge wie öffentliche Verkehrsmittel nachdenken… Wir haben dann hoffentlich die passenden Lösungen in der Tasche und können damit gut Geld verdienen.
Radio…
…ist besser wenn Musik läuft. Wenn es hier eins gibt dass ich hasse, sind es Morningshows mir Ryan Seacrest, dem beliebsten Radiomoderator Amerikas. Wer bitteschön hört sich gerne einen sinnfreien Dialog von drei Radiomoderatoren an?! Das nervt! Außerdem ist der Informationsgehalt gleich Null. Wo in Deutschland halbstündlich Nachrichten und Verkehrsmeldungen kommen, kommt hier einfach nichts… So viel zum Thema Bildung und so…
Kaffee und Brot…
…sind keine europäischen Erfindungen, meiner Meinung nach dort aber perfektioniert worden. Liebe Amerikaner, Schlabberbrot und Iced-Coffee-Latte machen nur dick – nicht satt oder wach!
Fitness..
kann man auch im angrenzenden Wald machen – wenn es Wege gäbe… Natur und Sport passen hier noch nicht ganz zusammen. Die Fitnessstudios freuen sich.Ach so – und mal die Füße benutzen kann auch nicht schaden 😉
Stoppschilder…
dienen dazu „Vorfahrt“ zu „achten“, nicht dazu dass alle anhalten und in der Reihenfolge fahren, wie man an die Kreuzung gekommen ist (4-way-stop).
Coupons…
sollten nur zu speziellen Anlässen gelten und nicht für alles und immer verfügbar sein. Das System funktioniert so nicht!
Krank sein…
..soll man doch bitte zuhause. Da in den USA jede Krankmeldung zu einem Verdienstausfall führt geht man halt auch mal mit Fieber zur Arbeit. Schwachsinnig da man so das ganze nur rauszögert, anstatt sich mal 2 Tage komplett auszukurieren.
Weniger gespielte Prüderie
Das klassische Vorurteil der prüden Amerikaner kann ich hier nicht 100%
bestätigten. Stattdessen wird dieses Thema sehr schizophren behandelt.
Einerseits darf man in Radio und Fernsehen nicht fluchen, geschieht das
mal doch wird auf das Schipfwort prominent durch einen Signalton
hingewiesen 😉 Neben Schimpfwörtern zählt Nacktheit und der Konsum von
Alkohol in der Öffentlichkeit zu den weiteren No-Gos hier in Amerika.
Dass alle Restriktionen in dieser Hinsicht wirkungslos sind, sieht man
daran wie die Leute sich hier damit verhalten. Geschimpft wird ganz
ungeniert und z.B. viele Künstler provozieren damit gezielt, um ihre
Bekanntheit zu steigern. Da wird dann im Radio schonmal S&M von
Rihanna gespielt und danach zwischen den 3 Radiomoderatoren á la
Telefonseelsorge der Seitensprung von letzter Nacht diskutiert…
Außerdem gibts irgendwie an jeder Ecke Stripclubs und im Club ist
schonmal der Hartalkohol billiger als normales Bier. Hat man die
Eintrittskarte in das unzensierte Leben, nämlich den Ü-21-Ausweis, ist
Amerika ungezügelt und wild. Deutschland ist in dieser Hinsicht nicht so
gekünstelt. Das typische Vorurteil der Amis ist, dass Europa doch der
Hort der Versuchung ist und alles wie Eva’s Apfel zum Rauswurf aus dem
Paradies führt. Nein liebe Amerikaner – stimmt so nicht. Wir zeigen nur
was wir haben und sind stolz auf unsere Wein- und Bierkultur.
Bildung besteht nicht nur aus Schulabschlüssen
In den 5 Monaten habe ich inzwischen auch soviel mit dem
Ami-College-Studenten-Praktikanten-Kollegen zu tun gehabt, dass ich mir
zumindestens ein vorsichtiges Urteil über das amerikanische Schulsystem
zutraue. In Deutschland wird mit allen Mitteln versucht weniger
Schulformen zu erzwingen und das Studium mit Bachelor und Master
möglichst zu amerikanisieren. Totaler Schwachsinn wenn man hier sieht,
dass in der Highschool alle wie in der Grundschule zusammengepfercht
sind. Hat man mit 17 mal die Möglichkeit sich mit mehr oder minder
intellektuell gleichgesinnten im Studium zu treffen, wird man aber
trotzdem die Highschooler nicht los. Ausbildung oder früher Schulabgang
exisitieren hier nicht. Will man nicht als Einkaufswagensammler bei
Wal-Mart enden, muss man sich zumindestens durch ein Bachelorstudium
durchbeißen. Das endet dann ganz unwissenschaftlich mit keiner
Abschlussarbeit, sondern es gibt einfach ein weiteres Zeugnis – das
Bachelorzeugnis. Dies wird inzwischen so inflationär vergeben, dass nur
Bestnoten noch eine Jobchance garantieren. Meiner Meinung nach ziemlich
bescheuert. Auch kann selbst der dümmste Highschooler am Ende ein
Bachelor-Zeugnis in der Hand halten, was wieder das Vorurteil der
„dummen Amis“ bestätigt. Referenzen wie Praktika zählen in den USA
wesentlich weniger, da diese meißtens zum Geldverdienen für die
horrenden Studiengebühren gebraucht werden.
Ach und irgendwie hab ich den Eindruck, dass sich viel zu viele Leute
nur sehr einseitig für Themen interessieren. Politik, Weltgeschehen,
Sport, Wissenschaft. Es gibt ganz wenige Leute die an einem breit
gefächertem Allgemeinwissen interessiert sind. Viele sind Fachidioten
was gelegentlich echt anstrengend sein kann, wenn man vom Fachthema mal
auf was anderes wechselt, wovon der Gegenüber dann wieder keinen blassen
Schimmer hat…
Ein Sozialsystem…
…wird hier gerade mühsam eingeführt aber von allen Seiten torpediert.
Was ist so schlecht daran, dass man regelmäßige Beiträge bezahlt um sich
im Krankheitsfall auch mal teure Medikament leisten zu können? Was ist
so schlecht daran wenn der Staat ein Interesse am Wohl der eigenen
Bürger hat? Amerika ist das Land des totalen Liberalismus. Jeder ist für
sich selbst verantwortlich. Das ist in den meißten Fällen kein Problem,
doch die wenigen Fälle die damit hoffnungslos verloren sind, tragen
sicherlich zur hohen Kriminalität in diesem Land bei.
Zur Vollständigkeit: http://hofherr.kulando.de/post/2011/05/18/was-deutsche-von-den-amerikanern-lernen-k-nnen